Mein Vater heißt Dionysos
Herbert Achternbusch
ISBN: 978-3-85252-535-8
21 x 15 cm, 58 S., Hardcover
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Kurzbeschreibung
Gesamtausgabe. Bd. 3, Buch 1
Du bist die Schönste der Welt. Die Schönste von München oder die Schönste von Bayern, gar Oberbayern oder noch schlimmer von Niederbayern zu sagen, wäre unmöglich gewesen. Auch die Schönste von Deutschland hätte kränkend sein können, denn was war Deutschland noch außer verkommen und verkohlt?! Deutschland wollte die Welt werden. Der Satz stand immer noch und die ganze Welt siegte nun gegen Deutschland, da war es schon angbracht, ja, das Höchste zu Luise zu sagen: Du bist die Schönste der Welt. Adolf wußte Bescheid mit der Welt. Mit der Welt der Frauen.
Auf dem Tisch sitzend löffelte Luise aus dem Topf auf dem Gasherd die Reissuppe. Reissuppe konnte sie machen. Da immer noch die schmerzende Wehmut um ihren verstorbenen Bruder Herbert von der Brust durch ihren Kopf zog und zurück bis in den Magen, wie in meinem Guckloch tauchte sein lachendes Gesicht auf, musste sie, um sich nicht zu übergeben, Rotz und Wasser heulen. Das Wasser ließ sie in die Suppe rinnen, das Rotz der Nase wischte sie ab, schließlich musste das Leben weitergehen.
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